Basis für dieses Fahrzeug war ein Rolling-Chassis mit der VIN Nummer D 129 der Baureihe des Modelles 78 der Nordyke Marmon & Company in Indianapolis (USA) welches unter dem Namen „Marmon Roosevelt“ vermarktet wurde.
Der Marmon Roosevelt war das erste serienmäßig produzierte Auto mit Achtzylinder-Reihenmotor zu einem Preis unter 1.000 Dollar. Der Marmon Roosevelt wurde - bedingt durch die schwere Wirtschaftskrise in den USA - nur 1929/30 gebaut. Es wurden 9.000 Fahrzeuge in vier verschiedenen Karrosserieformen produziert. Neben dem viertürigen Sedan gab es ein Coupe, ein zweitüriges Victoria Coupe und die seltene Cabrio Ausführung.
Da Marmon eine erfolgreiche Historie im Rennsport hatte (im Jahr 1911 siegte Ray Harroun mit dem Marmon Wasp beim ersten Indy 500 Rennen und der Marmon Wasp war das erste Auto überhaupt, welches über einen Rückspiegel verfügte) wurden von jeder Serie immer einige wenige Rennsportwagen produziert.
Der Karosserieaufbau dieses Fahrzeuges wurde von der Waterhouse Company in Indianapolis - als damaligem Spezialist für Sonderkarosseriebau - aus Aluminium hergestellt und ist als Duoposti (zweisitziger Rennwagen) adaptiert worden, um das Fahrzeug im Rennsport einsetzen zu können.
Die besondere Charakteristik dieses Fahrzeuges ist das sogenante „Boattail“ (Bootsheck). Diese Karrosserieform wurde nur bei ganz wenigen Fahrzeugen verwendet. Als Motor wurde ein serienmäßig im Roosevelt eingebauter Marmon Straight Eight 8-Zylinder Reihenmotor (Motornummer N6254) verwendet. In der Rennversion hat er einen Hubraum von 3,4 Litern und eine Leistung von 86 PS. Sowohl der Motor, als auch das Getriebe sowie das gesamte Chassis und der Karrosserieaufbau stammen noch vom Originalfahrzeug, welches am 1. Juli 1929 erstmalig zugelassen wurde. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde das Fahrzeug von 2003 - 2006 einer kompletten Restaurierung unterzogen. Der Motor und das Getriebe wurden - basierend auf den Originalkomponenten - komplett neu aufgebaut. Um das Fahrzeug auch außerhalb von Rennrundkursen einsetzen zu können, wurde ein zusätzlicher Ölkühler installiert. Um den Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung zu entsprechen, wurden die origialen Seilzugbremsen hydraulisch adaptiert sowie die elektrische Anlage erneuert. Die originalen Speichenfelgen wurden detailgetreu restauriert.
Heute präsentiert sich der Marmon Roosevelt Racer vom „Team Lech-Zürs“ in einem exzellenten Zustand. Bedingt durch den Umstand, dass es von diesem Fahrzeugtyp weniger als eine Handvoll einsatzfähiger Originalfahrzeuge gibt, steht der Marmon Roosevelt Racer bei jeder Oldtimerveranstaltung im Fokus des Interesses und wurde schon sehr oft als die „Blaue Mauritius der historischen Rennwagen“ bezeichnet.